Die Basketball- und Streetballspielerinnen und -spieler des TSV Westerland schwanken derzeit zwischen Dankbarkeit und Ungeduld: Zwar sind mehr Spenden als erwartet für die neue Streetballanlage eingenommen worden, aber dennoch müssen sie ihren Ball noch immer in das abgewetzte Netz des alten Korbes werfen. Was ist da los?
Zur Vorgeschichte: Schon im April hatte der TSV den Spendenaufruf für eine neue Streetballanlage am Vereinsheim im Sjipwai gestartet. Der alte Korb ist in die Jahre gekommen und kaum noch zu gebrauchen, eine Reparatur nicht möglich. Die Resonanz war überwältigend: „Wir haben weitaus mehr als die benötigten 1450 Euro eingenommen“, freut sich TSV-Vorsitzender Hans Wilhelm Hansen. „So viel, dass wir von dem Geld nicht nur eine neue Streetballanlage kaufen, sondern auch den dazugehörigen Platz neu asphaltieren können. Dafür möchten wir uns bei allen Spendern ganz herzlich bedanken!“
Dass Hansen nun, vier Monate nach dem Spendenaufruf, immer häufiger gefragt wird, warum der neue Streetballplatz noch nicht fertig ist, versteht er gut. „Wir müssen aber vor dem Bau erst noch ein Sicherheitsgutachten abwarten“, erklärt er. Der Hintergrund: Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ist Eigentümerin des Grundstückes, auf dem das TSV-Vereinsheim steht, und damit auch für dessen Sicherheit zuständig. Sämtliche Immobilien in ihrem Verantwortungsbereich, insbesondere solche, die wie das Vereinsheim auch für Übernachtungen genutzt werden, werden regelmäßig auf Brandschutz und ähnliche Sicherheitsaspekte hin überprüft. „Dass bei uns eine Begehung geplant war, war uns zum Zeitpunkt des Spendenaufrufes noch nicht bekannt.“
Inzwischen hat die Grundstücksbegehung stattgefunden. Dabei hat sich nun ergeben, dass beim TSV-Vereinsheim Bedarf zur Nachbesserung besteht. Wo genau und in welchem Umfang, soll nun ein Gutachten klären. „Ob auch die Fläche des Streetballplatzes betroffen ist, wissen wir noch nicht.“ Bis das genau geklärt ist, so hat der TSV-Vorstand beschlossen, soll der Neubau warten. „Wir möchten die Spendengelder ja nicht zum Fenster hinauswerfen.“ Erst, wenn die Fläche von der BImA freigegeben wird, soll der Bau starten. Wann das ist, kann Hansen noch nicht sagen. „Falls dem Neubau aber etwas im Wege stehen sollte, würden wir uns noch einmal mit jedem Spender persönlich in Verbindung setzen.“
Zum Streetball: Der Streetball, auch Street Basketball genannt, läuft ähnlich ab, wie ein Basketballspiel, aber unter freiem Himmel anstatt in der Halle und nach anderen Regeln. Gespielt wird meist drei gegen drei und beide Mannschaften spielen auf den gleichen Korb. Auch die Punktzählung weicht vom normalen Basketball ab.
Foto: Basketballspielerinnen und -spieler vor der alten Streetballanlage. Hinten (v.l.): Die Trainer Kemal Yildiz, Torsten Lickfers und Lucas Nielsen